Die Dinge zu AKZEPTIEREN ist nicht das Gleiche wie etwas HINNEHMEN!
Damit möchte ich hier mal grundsätzlich aufräumen!
Alles zu schlucken, was mir das Leben vor die Nase wirft und dann auch noch mein schönstes Lächeln aufzusetzen, obwohl ich innerlich koche, mich tierisch verletzt fühle oder echt mega genervt bin…
DAS ist definitiv NICHT gemeint, wenn es in der Achtsamkeit heißt: SMILE AND ACCEPT (Lächle und akzeptiere)
Denn das würde doch bedeuten, dass wir macht- und hilflos sind…!? Oder nicht?!
Stell dir vor, du sitzt bis zum Bauchnabel im Schlamm!
Würdest du dir dann sagen:
prima, dann nehm ich das mal so hin, so hatte ich mir den Tag zwar nicht vorgestellt, aber gut, wenn es das Leben so will…smile and accept…und dann bleibst du da bis zum Ende aller Tage sitzen in dem Morast?!
Vielleicht baust du ja noch ein paar Achtsamkeitsübungen ein um dir deine beschmierte Situation zu versüßen?!?
Spür mal hin, wie wunderbar sich die Pampe auf deiner Haut anfühlt!?
Nee, natürlich nicht !
ABER – es bringt dich wohl auch nicht wirklich weiter, wenn du kopflos und wild einfach drauflos strampelst.
Damit wirst du dich sicher nur noch tiefer in den Motsch manövrieren.
Und leider wird es dir auch nicht wirklich weiterhelfen, in blinden Wutgeif zu verfallen oder dich in endlosen Schimpftiraden zu ergehen.
Das verbraucht nur deine Energie, die du sicherlich noch brauchen wirst, um dich aus dem Sumpf zu befreien, in dem du ja immer noch steckst…
Hm, du willst da aber nicht sein und der Schmocker lässt sich ja leider nunmal auch nicht weg meditieren…
Was also tun?
Akzeptieren! Nicht hinnehmen, sondern AKZEPTIEREN.
Akzeptieren ist: Annehmen was ist, ohne es direkt zu bewerten.
Und auch ohne es direkt anders oder weg haben zu wollen – zumindest erst einmal für den Moment…
OK, ich sitze im Schlamm. Fühlt sich scheiße an, will ich nicht haben, aber das ist jetzt erstmal so. FUCK!!!
Ankommen in dem was ist !
Ja genau! Wirklich ankommen im Schlamm…und da auch erstmal sitzen!
Spüren, wahrnehmen, AKZEPTIEREN.
Und DADURCH entsteht dann RAUM.
Und du kannst die Lage checken.
OK, ich will hier raus. Das steht fest. Was spür ich denn? Berühren meine Füße irgendwas? Kann ich mich da vlt abstoßen, Halt finden?
Was sehe ich? Liegen hier irgendwo Äste rum? Kann ich irgendwas zu packen kriegen und mich festhalten? Was gibt es hier sonst noch so?
Was höre ich? Was passiert wenn ich laut um Hilfe rufe? Reagiert da wer?
Was passiert, wenn ich mich leicht bewege? Komm ich dann vom Fleck? Zwar langsam, aber vlt nach und nach?
Und auf einmal tun sich Möglichkeiten auf, du erkennst Details, kommst ins Handeln, hast Ideen, probierst aus, fängst an, Dinge zu kombinieren etc.
Akzeptieren bedeutet NICHT, sich hilflos in die Situation zu ergeben.
SELBSTVERSTÄNDLICH dürfen wir da, wo es etwas zu tun gibt, handeln und die Dinge in Veränderung bringen.
Aber nicht aus diesem Kampf und diesem Widerstand heraus, dass wir eine Situation scheiße finden und nicht haben wollen, sondern indem wir uns erstmal in diese Situation, die ja nunmal da ist, hineinENTSPANNEN.
Atmen!
Und DANN entscheiden, ob wir die Situation lassen wie sie ist und akzeptieren, was sich vielleicht nicht ändern lässt, ODER ob wir die Dinge tun, die in dem Moment möglich sind, die in dem Moment anstehen, die uns in dem Moment sinnvoll erscheinen.
BEWUSST – aus einer inneren Freiheit, Offenheit und Flexibilität heraus,
machen wir das Beste aus dem, was ist, mit dem was wir haben, mit dem was wir sind.
Und wachsen – mit jedem Mal ein Stückchen mehr…
NO MUD – NO LOTUS
SMILE AND ACCEPT
(Dieser Ausspruch wurde übrigens von Thich Nhat Hanh geprägt, dem Godfather of Mindfulness)